Offener Brief an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Frankfurt (Oder)

30. März 2012

Am 24. März 2012 wurde in unserer Stadt Frankfurt (Oder) Geschichte
geschrieben. Sie, die Frankfurter Bürgerinnen und Bürger, haben mit
Hilfe von vielen UnterstützerInnen von beiden Seiten der Oder
verhindert, dass Nazis in unserer Stadt ihr menschenverachtendes
Gedankengut propagieren konnten!

Durch die bunten, friedlichen und entschlossenen Massenblockaden an
vielen Orten in unserer Stadt blieb dem braunen Mob nach wenigen Metern
nur der Rückzug. Dies zeigt erneut, nach Erfahrungen etwa aus Halbe,
Neuruppin und Dresden, die Wichtigkeit und Wirksamkeit dieser Form des
zivilen Ungehorsams gegen die Aufmärsche von Neonazis.Wir danken herzlich allen TeilnehmerInnen, UnterstützerInnen und
OrganisatorInnen, die durch ihr entschlossenes Handeln auch das
Bürgerfest auf dem Rathausplatz als eine friedliche, von den Nazis
ungestörte Veranstaltung ermöglichten.

Gemeinsam hegen wir den Wunsch, dass in Zukunft alle demokratischen
Kräfte gebündelt werden können und wir uns gemeinsam mit vielfältigen
Protestformen für Demokratie und Menschenwürde, und gegen Rassismus,
Antisemitismus und Neonazismus stellen können.

Wir laden daher am kommenden Dienstag, den 3. April 2012, um 18:00 Uhr
in die St.-Gertraud-Kirche alle Frankfurter Bürgerinnen und Bürger ein,
sich mit uns über die gelungenen Blockaden auszutauschen.

Des weiteren ruft das Bündnis „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“
dazu auf, die vielfältigen Initiativen und Bündnisse dies- und jenseits
der deutsch-polnischen Grenze , die sich gegen Rassismus, Antisemitismus
und Neonazismus engagieren, mit ganzer Kraft zu unterstützen. So etwa
gilt es, sich die Naziaufmärsche in den kommenden Wochen in den Weg zu
stellen: am 31. März 2012 in Brandenburg / Havel, am 14. April 2012 in
Neuruppin, am 1. Mai 2012 in Wittstock, am 12. Mai 2012 in Cottbus.

Bündnis „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“
Frankfurt (Oder), 30. März 2012