60 Jahre FIR Das Vermächtnis des Widerstands bewahren eine Aufgabe für die Zukunft

7. Juli 2011

Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“ – das war die gemeinsame Überzeugung aller Menschen, die als Widerstandskämpfer, als Verfolgte des Naziregimes sowie als Angehörige der Streitkräfte der Anti-Hitler-Koalition die Befreiung vom Faschismus und Krieg im Mai 1945 erleben konnten. Ausgehend von dieser Gemeinsamkeit im Handeln gegen die faschistische Barbarei treten die Mitgliedsorganisationen der FIR seit 60 Jahren für Frieden, für politische und soziale Menschenrechte und Demokratie ein.

Die FIR und ihre Mitgliedsorganisationen treten ein

– für Frieden, demokratische und soziale Rechte und Menschenwürde in allen Teilen der Welt,

– für die Verwirklichung der Prinzipien und Ziele der Charta der Vereinten Nationen,

– für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung und das Recht der Völker auf ihre Ressourcen.

– für die Einhaltung der Prinzipien des Völkerrechts in den internationalen Beziehungen. Die FIR lehnt Präventivkriege und Vergeltungsschläge als Mittel der Durchsetzung politischer Interessen ab.

– für eine Welt, in der die sozialen und politischen Ursachen eines menschenverachtenden Terrorismus beseitigt sind, in der auch staatlicher Terrorismus geächtet ist.

– gegen alle Versuche mit dem Schlagwort des „Terrorismus“ Weltmachtinteressen durchzusetzen,

– gegen die menschenfeindlichen Folgen der Globalisierung in sozialer und politischer Hinsicht,

– gegen jede Form rassistischer, politischer, weltanschaulicher oder religiöser Diskriminierung, Antisemitismus und gegen ein Wiedererstarken von Faschismus und Nazismus in allen seinen Formen.

– für die Bewahrung des Vermächtnisses des Widerstandes und der Ideale der Widerstandsbewegung und die Dokumentation ihrer historischen Rolle,

– für die Ehrung der Frauen und Männer aus Widerstand und Verfolgung und derjenigen, die für die Verteidigung der Freiheit ihrer Heimat gefallen sind, und die Wahrung ihres Andenkens,

– für den Erhalt und die Bewahrung der Orte der faschistischen Verbrechen als Gedenkstätten in allen Ländern,

– für die Anerkennung der sozialen Rechte und Forderungen aller Teilnehmenden des Kampfes gegen Nazismus und Faschismus, für die politische Durchsetzung von materiellen und moralischen Ansprüchen gegenüber den Tätern bzw. ihren Rechtsnachfolgern. Die Nachfolgestaaten und ihre Regierungen müssen ihrer Verantwortung gerecht werden.

Diese Ziele können wir nur im gemeinsamen gesellschaftlichen Handeln mit Antifaschisten und Demokraten unterschiedlicher politischer Orientierungen verwirklichen. Dabei arbeiten wir zusammen

  • mit allen demokratischen Organisationen der Zivilgesellschaft,
  • mit Gewerkschaften und Parteien,
  • mit Vertretern von religiösen Gemeinschaften und nationalen Minderheiten,
  • mit internationalen und nationalstaatlichen Institutionen und Stiftungen, die sich unseren Anliegen verbunden fühlen.

Gemeinsam mit den Angehörigen heutiger Generationen handeln wir gegen Neofaschismus und extreme Rechte, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus, Krieg und internationalen Terrorismus sowie deren gesellschaftlichen Wurzeln. So schaffen wir eine „neue Welt des Friedens und der Freiheit!“ (Schwur der Häftlinge des KZ Buchenwald).