Die „Ausstellung Neofaschismus in Deutschland“ kommt nach Frankfurt (Oder)
27. April 2015
Zusammen mit dem DGB-Stadtverband Frankfurt (Oder) zeigt der Bund der Antifaschisten Frankfurt (Oder) e.V. vom 04.05. bis 08.05. die Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), im Frankfurter Rathaus.
In der Bundesrepublik werden Menschen beschimpft, bedroht, zu Tode getreten oder bei lebendigem Leibe verbrannt, weil sie als Fremde oder Andersdenkende gehasst werden – weit über 100 Todesopfer hat die neofaschistische Gewalt seit 1990 bereits gefordert. Geht hier die jahrelange Saat von Alt- und Neofaschisten auf? Können diese Ereignisse mit denen aus der NS-Zeit verglichen werden oder haben die Ausbreitung rassistischen Denkens und die daraus erwachsene Gewalt heute ganz andere Gründe als damals?
„Die Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ informiert über Ideologie und Praxis des Neofaschismus in Deutschland und benennt Ursachen für die Ausbreitung rassistischen, nationalistischen und militaristischen Denkens und Handelns“ so Jan Augustyniak vom Bund der Antifaschisten.
Die mit dem Hans-Frankenthal-Preis der Stiftung Auschwitz-Komitee ausgezeichnete Ausstellung wird am Montag um 16:30 Uhr eröffnet und ist dann bis Freitag in der 3. Etage des Rathauses zu besichtigen. Bei ihrer Eröffnung werden die Organisatoren sowie der Oberbürgermeister Dr. Martin Wilke reden.
„Die oftmals in in den Medien bemühte Darstellung des Skinheads mit Bomberjacke und Springerstiefeln mit weißen Schnürsenkeln sind längst überholt. Neonazis geben sich modern, versuchen sich in Jugendsubkulturen zu integrieren und kopieren die Aktionsformen und Kleidungsweise ihrer politischen Gegner*innen“ so Frank Hühner Vorsitzender des DGB Stadtverbandes. Trotz der oberflächlichen Modernisierung ist das aus dem historischen Nationalsozialismus übernommene Denken, ungebrochen in den Köpfen der neuen Nazis präsent. „Die Ausstellung erarbeitet anhand vieler Beispiele die unübersehbare Klammer und geistige Verbindung zwischen Drittem Reich und Neonazis aus NPD und Kameradschaften“ so Hühner weiter.
„Die Ausstellung nimmt aber auch die in den Blick, die als Neue Rechte bezeichnet werden. Diese intellektuelle Variante des aktuellen Neofaschismus bemüht sich mit reaktionären Denken Anschluss an die gesellschaftliche Mitte zu halten und Themen zu setzen bzw. aktuelle Debatten zu beeinflussen und somit den Anschluss an rechtsradikales Denken erleichtern“ so Augustyniak.