Kritik an Polizeigewalt: Knochenbrüche bei Nazigegner

29. Januar 2007

Erklärung der Autonomen Antifa Frankfurt (Oder) zu den Aktivitäten gegen den NPD-Aufmarsch am 27. Januar 2007

Die Autonome Antifa Frankfurt (Oder) hatte neben vielen anderen Gruppen und Organisationen zu Aktivitäten und zu zivilem Ungehorsam gegen die NPD-Demo am diesjährigen Holocaustgedenktag aufgerufen.

Erfreulich ist für uns die breite Teilnahme an den Protesten, die Antifas aus verschiedenen Städten Brandenburgs, Frankfurter BürgerInnen und Studierende der Europa-Universität zusammenbrachte und gezeigt hat, dass viele Menschen gegen die Propagierung rechter Ansichten sind und Rassismus wie Antisemitismus ablehnen.

Zu kritisieren ist jedoch die Rolle der Polizei. So wurden die Teilnehmenden einer Sitzblockade ohne Vorwarnung brutal geräumt, wobei mehrere von ihnen verletzt wurden. Dabei erlitt mindestens eine Person Knochenbrüche. Es drängte sich der Eindruck auf, dass die Polizei darauf bedacht war, die Nazis vor Protest zu schützen und dass die BeamtInnen bereit und gewillt sind, die NPD-Demonstration gegen den Widerstand empörter Menschen durchzuprügeln.

In diesem Kontext hätten wir uns noch mehr Solidarität der gegen Rechts eingestellten BürgerInnen, die am Rand der Heilbronner Straße standen, erhofft. Nur die massenhafte Beteiligung an friedlichen Blockaden kann dafür sorgen, dass sie erfolgreich sind und dass Polizeibrutalität verhindert wird.

Hier wäre auch ein eindeutigeres Engagement des OB Patzelt, der schließlich ebenfalls dazu aufgerufen hatte, sich den Nazis entgegenzustellen, und anderer Verantwortlicher der Stadt wünschenswert gewesen.

Wir hoffen, dass die vielen Menschen, die sich an den Protesten beteiligt haben, und noch mehr BewohnerInnen der Stadt die Gefahr von Rechts ernst nehmen, dass sie im alltäglichen Leben aufmerksam, kritisch und couragiert sind und sich denen entgegenstellen, die die Freiheit und das Leben zutiefst missachten.

Autonome Antifa Frankfurt/Oder – aaffo(at)gmx.de